Zweite Beförderung in zwei Jahren
Was für ein rasanter Aufstieg! Zsolt Seevald darf ab der kommenden Saison in der Fußball-Bezirksliga pfeifen. Damit ist für den Schiedsrichter des TuS Bonneberg aber zugleich das Ende der Fahnenstange erreicht.
»In eine höhere Liga kann ich aufgrund der Altersbestimmungen nicht mehr kommen«, sagt Seevald mit dem Anflug eines Bedauerns. Schließlich ist der 44-Jährige Späteinsteiger. Erst vor zwei Jahren entschied sich Seevald, der als Spieler mit Arminia Vlotho einst in die Verbandsliga aufgestiegen ist, zum »Fachwechsel«. Der Neueinsteiger legte seitdem eine rasante Entwicklung hin.
Nach nur einem Jahr wurde Seevald schon in die A-Liga aufgenommen. In dieser Spielzeit stand er zudem im Nachwuchsbereich bis zur Regionalliga als Assistent an der Linie.
Nun feiert Seevald, der hin und wieder noch für die Bonneberger in der B-Liga selbst die Fußballschuhe schnürt, seinen nächsten Aufstieg. 60 Anwärter zur Bezirks-, Landes- und Westfalenliga versammelten sich in Detmold zum Leistungstest, der über die zukünftige Klassifizierung entschied. »Jeder musste 30 Fragen beantworten und durfte sich maximal fünf Fehler erlauben«, berichtet Seevald, der keine Wissenslücken aufwies und bestand.
Lanze für Schiri-Zunft
Auch die sportlichen Anforderungen konnte der Schiri-Aufsteiger erfüllen. Auf dem Programm standen Intervall-Läufe über 150 Meter sowie ein 40-Meter-Sprint. »Den musste man unter sieben Sekunden schaffen«, so Seevald, der trotz Knieproblemen immer noch fix genug auf den Beinen ist – Bezirksliga-Diplom in der Tasche! Stöhnen die Verbände allgemein über Schiedsrichter-Mangel, hat Seevald am Job mit der Pfeife längst Gefallen gefunden.
In der nächsten Saison warten nun neue Herausforderungen und Fußballplätze auf ihn. Dass man als Schiedsrichter angesichts fehlender technischer Hilfsmittel im Amateurbereich manchmal aufgeschmissen ist, damit kann der Vlothoer sehr gut umgehen. Der 44-Jährige ist da ganz gelassen. Auch die Aufregung im Pokalfinale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund um das nicht gegebene Tor von Mats Hummels konnte er nicht nachvollziehen: »Man konnte dem Schiedsrichter da keinen Vorwurf machen. Er hat ja nicht die vielen verschiedenen Einstellungen wie der Fernsehzuschauer zur Verfügung. Dass der Assistent gesehen hat, dass es sich bei der Situation davor nicht um Abseits gehandelt hat, wurde dagegen gar nicht erwähnt. Dabei war das ganz schwer zu erkennen!«, bricht Seevald eine Lanze für seine Schiri-Zunft.
Quelle: Westfalen-Blatt
Das Deutsche Sportabzeichen ist eine Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes. Die ...